Digitaler Logistikprozess

Um die Leerung von rund 266.000 Behältern und die Abholung von mehr als 276.000 Tonnen Abfällen im gesamten Duisburger Stadtgebiet zu planen, nutzen die WBD gängige Softwarelösungen für die Planung, Erstellung und Dokumentation von Touren, Aufträgen und Mengen. Obwohl dabei eine Software eingesetzt wird, entstehen im Logistikprozess täglich große Mengen an Papierdokumenten wie beispielsweise Lieferscheine, Wiegescheine und Revierlisten. Durch die Digitalisierung verschiedenster Prozesse und den Einsatz von Sensoren im Bereich Internet of Things (IoT) wird bei den WBD auch der Logistikprozess künftig eine papierlose und digitale Form annehmen.

So wurden zum Beispiel alle Biobehälter mit RFID-Chips ausgestattet. Ein Lesegerät an der Schüttvorrichtung des Müllwagens erkennt, ob der Behälter turnusgemäß geleert werden muss, und registriert anschließend die Leerung mit Datum und Uhrzeit.

Komponenten eines digitalen Logistikprozesses

Die Kolonnen der Hausmüll-, Papier-, Wertstoff- und Bioabfuhr, die Sperrgutabholung, der Behälterwechseldienst, die Glassammlung und Teile unseres Serviceteams nutzen Tablets, um die Aufträge abzufahren, weitere Informationen zum Auftrag abzurufen und diesen anhand von Fotos zu dokumentieren. Auch können Leistungsstörungen wie nicht bereitstehende Behälter, zugeparkte Straßen oder verschlossene Zugänge direkt am Fahrzeug festgehalten werden. Dazu werden die Daten aus unserer Logistiksoftware an die Apps auf den Tablets übermittelt. Durch eine erneute Datenübertragung nach Einsatzende werden die durch die Beschäftigten dokumentierten Informationen wieder in die Logistiksoftware zurückgespielt.

Bei IoT geht es darum, Objekte mittels Sensoren und weiterer Technologien miteinander über das Internet zu vernetzen, sodass ein Datenaustausch möglich wird. Dazu wurden Sensoren zur Füllstandsmessung in unterschiedlichen Abfallbehältern installiert. Die Füllstände werden per Ultraschall oder Vibration gemessen und dann per Funk übertragen.

All das sind Komponenten eines digitalen Logistikprozesses, der den Kommunikations- und Informationsfluss zwischen unseren gewerblichen Beschäftigten und den Dispositionen verbessert. So können betriebliche Abläufe optimiert und große Mengen an Papier zur Auftragsabwicklung gespart werden.

Digitalisierte Logistikprozesse für den öffentlichen Bereich

Auch im nicht öffentlichen Bereich sind wir dabei, Logistikprozesse, zu digitalisieren, wie zum Beispiel bei Abfallbehälterbestellungen. Es gibt verschiedene Wege, diese durchzuführen. Eine Form ist die persönliche Vorsprache der Kundinnen und Kunden in unserem Verwaltungsgebäude. Dort besteht durch die Nutzung von sogenannten SignPads (Unterschriftenpads) und Signatursoftware die Möglichkeit, Bestellungen von Abfallbehältern elektronisch abzuwickeln. Dabei wird ein elektronisches Formular auf Knopfdruck mit den erforderlichen Kundendaten befüllt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Front-Office ergänzen dann die gewünschte Behälterveränderung im elektronischen Dokument und der Kunde signiert anschließend elektronisch seine Bestellung. Danach wird das Dokument elektronisch archiviert. Durch den Einsatz der SignPads werden Papierverbrauch, Medienbrüche und Fehler beim Übertragen von Daten in das Formular vermieden.

Wir haben noch viel geplant, das wir gerne umsetzen würden. In Zukunft werden wir nach erfolgreichem Einsatz der RFID-Chips bei den Biobehältern das System auch an anderen Behältern installieren. Auch der Einsatz von Tablets wird künftig in andere Bereiche ausgeweitet. Während des Betriebs hat sich herausgestellt, dass die Füllstandssensoren schon ziemlich genau und präzise messen. Um weitere Erfahrungen zu sammeln und mehr Daten zur Auslastung und zu den Befüllungsmustern zu generieren, werden wir den Test der Sensoren über einen längeren Zeitraum fortführen. Da künstliche Intelligenz (KI) eine immer größere Rolle bei der Arbeitsoptimierung und -entlastung spielt, haben die WBD, die Tourenplanung der Restmüllabfuhr mithilfe einer KI-Simulation auf die Probe gestellt und die Reviere der Restmüllabfuhr mit einer KI-gestützten Simulation neu zugeschnitten. Auf der Umlade Nord können unsere Fahrzeuge mit QR-Codes das Selbstverwiegungsterminal nutzen. Die Wiegescheine werden digital archiviert und die Wäger beim Wiegeprozess durch die Digitalisierung entlastet.